In letzter Zeit habe ich mich oft darüber geärgert, was für Kindermode in den großen Geschäften verkauft wird. Für meine kleine Tochter finde ich kaum ein Oberteil ohne Glitzer, Pailetten und Plastikprint. Farbauswahl: überwiegend Rosa und Pink. Oder Schwarz. So gehe ich häufig mit leeren Taschen nach Hause und ziehe meiner Tochter weiterhin ihre herausgewachsenen Pullis zur Kita an, nicht ohne schlechtes Gewissen. Aber eine gute Sache hat das Dilemma – meine Motivation steigt mal wieder etwas selbst zu nähen! Neustes Projekt: eine eigene Applikationsvorlage entwerfen. Das wollte ich nämlich schon immer mal machen. Die Kombi aus Malen und Nähen klingt für mich einfach perfekt.
In diesem Beitrag zeige ich dir meine allererste Applikationsvorlage. Die kostenlose Datei zum Herunterladen und Ausdrucken sowie die Nähanleitung findest du weiter unten. Ich bin schon ganz gespannt, wie du meine bunten Regenstiefel findest!
1.
Applikationsvorlage ausdrucken und ausschneiden
Lade dir die Applikationsvorlage (–> Klick!) herunter. Drucke sie auf möglichst dickes Papier aus, dann ist es später einfacher die Schablonen auf den Stoff zu übertragen. Schneide die einzelnen Teile auf Seite 2 der Vorlage aus.
2.
Applikationsvorlage auf den Stoff übertragen
Lege die Schablonen auf Applikationspapier (z.B. Vliesofix) und umfahre sie mit einem Bleistift. Schneide die Form grob aus und fixiere sie durch Bügeln auf dem Stoff deiner Wahl. Ich empfehle dir Baumwolljersey, weil sich dieser besonders gut verarbeiten lässt und nicht ausfranst.
3.
Gummistiefel aufnähen
Lege die Sohle, den Gummistiefel und die Schafftöffnung auf und fixiere die einzelnen Teile durch Bügeln. Nähe die Teile anschließend ganz nah am Rand fest (Geradstich 2,3 mm Stichlänge).
Ziehe die Fäden nach hinten, verknote sie und schneide sie ab.
4.
Regenbogen aufnähen
Der Regenbogen ist etwas fummelig, aber das Ergebnis sieht einfach toll aus. Zuerst wird der breite Mittelstreifen aufgelegt, darüber legst du die beiden äußeren Streifen. Fixiere sie wieder durch Bügeln. Die Enden des Regenbogens können nun noch vorsichtig mit der Schere auf eine Länge gekürzt werden, falls sie nicht direkt mit der Schafftöffnung enden.
Anschließend die beiden äußeren Streifen nah am Rand festnähen. Dabei wird der breite Mittelstreifen (orange) automatisch mit festgenäht.
Die Fäden wieder nach hinten durchziehen, verknoten und abschneiden.
5.
Wolke und Tropfen aufnähen
Im letzten Schritt werden die Wolke und Tropfen aufgenäht. Wieder auflegen, durch Bügeln fixieren und festnähen. Die kleinen Rundungen müssen sehr langsam und behutsam genäht werden. Ich hebe dafür immer wieder das Nähfüßchen an und drehe den Stoff weiter. (Üben, üben, üben!)
Fäden nach hinten ziehen, verknoten und abschneiden – fertig!
Eigene Applikationen aufzunähen ist tatsächlich nicht ganz ohne. Die Motive sehen immer so simpel aus, aber es bedarf auf jeden Fall etwas an Zeit und Mühe. Der Jutebeutel (oder andere nicht-dehnbare Stoffe) sind als Trägerstoff für Anfänger super geeignet, weil sich der Stoff nicht verziehen kann.
Meine Tochter ist übrigens schon ganz verliebt in unseren Regenstiefel-Jutebeutel. Ich kann mir das Motiv aber auch gut auf Kinderkleidung vorstellen – für Mädchen und Jungs gleichermaßen.
Wie findest du meine erste Applikationsvorlage? Hast du Lust auf mehr?
Bunte Regenbogengrüße!
Isabel
***
Wenn du noch mehr Ideen suchst, um Kinderkleidung kreativ zu verschönern, sieh dir doch mal mein allererstes Erstlingsset an! Das habe ich nämlich mit Moosgummistempeln bedruckt. Oder du schaust im Beitrag Pimp dein Babykleid vorbei, dort zeige ich dir drei weitere Ideen.