„Das ist aber mutig“, sagte eine Freundin zu mir, als ich ihr von unseren Reiseplänen erzählte. Hmm… Mutig? Also jetzt so monstermäßig mutig? Oder so hochseiltänzerisch mutig? Denn mutig hatte ich mich eigentlich gar nicht gefühlt, während ich mit meinem Partner die Urlaubspläne für unsere gemeinsame Elternzeit schmiedete. Eher enthusiastisch. Und fröhlich. Voller Vorfreude eben.
Ich bin schon immer gerne auf Reisen gewesen. Nicht am Ende der Welt, sondern meistens in Europa. Ich finde nämlich, dass es hier genug schöne Ecken zu entdecken gibt. Und nun ging es das erste Mal mit Baby in den Urlaub – warum denn auch nicht? Aber die Aussage meiner Freundin ließ mich über meine eigenen Füße stolpern. Musste ich für einen Urlaub mit Baby wirklich mutig sein? Hatte ich etwas nicht bedacht? Könnte womöglich doch etwas schief gehen? Und sofort kroch ein ängstliches Gefühl meine Beine hinauf und sammelte sich rund um die Magengegend.
Mittlerweile sind ein paar wunderschöne Wochen vergangen und ich blicke fast schon ein bisschen wehmütig auf die Reisezeit durch Frankreich zurück. Die kleine Auszeit vom Bloggen tat gut, aber irgendwie hat mir das Schreiben auch gefehlt. Zurück auf dem heimischen Sofa, den Laptop auf den Knien, bin ich nun umso motivierter wieder frischen Wind in meinen Blog zu bringen. Und natürlich möchte ich dir auch von meinen Reiseerfahrungen erzählen. Auf unserer 5-wöchigen Reise durch Frankreich habe ich nämlich jede Menge Tipps gesammelt! Das neue Blogspecial „Reisen mit Baby“ ist hiermit offiziell eröffnet.
In den nächsten Wochen werde ich meine Reiseerfahrungen in Form von tippi-toppi Tipp-Listen für dich zusammenfassen, damit auch du deinen ersten Urlaub mit Baby ohne Stolperfallen planen kannst. Nicht zu viel Text soll es werden, sondern schön knackig, damit du es im Babyalltag schnell überfliegen kannst. Hier kommt schon mal eine kleine Übersicht der geplanten Themen:
- Packen fürs Baby
- Autofahren mit Baby
- Schlafen unterwegs
- Essen unterwegs
- Entspannung für Mama und Papa
Bevor es aber mit den Top-Tipp-Listen losgeht, möchte ich dir in diesem Blogpost die wichtigsten Fragen rund um unsere Urlaubsreise beantworten. Das wird zwar ein bisschen mehr Text, aber vielleicht habe ich dich ja neugierig gemacht. Los geht’s!
Wie, wann und mit wem warst du auf Reisen?
Fünf Wochen sind mein Partner und ich mit unserem randvoll bepackten Kombi 4500km durch Frankreich gereist. Wir waren von Ende April bis Ende Mai unterwegs, was eine schöne, aber nicht zu heiße Reisezeit war. Mit dabei unser 6, später 7 Monate altes Baby und unser lebhafter Dalmatiner namens Elmo. (Übrigens der wohl schönste Hund, den Frankreich je gesehen hat – wenn man den unzähligen Komplimenten der Franzosen glauben mag.)
Was war der Plan?
So viel Plan hatten wir gar nicht, außer einmal bis ans Mittelmeer und zurück! 🙂 Insgesamt hatten wir uns für die Reise einen Zeitraum von 3-6 Wochen freigehalten. Die ersten drei Wochen buchten wir im Voraus von zu Hause aus, die weiteren Ziele wollten wir erst unterwegs suchen und buchen – je nach Lust und Laune. Dieses Stückchen Offenheit und die Vorstellung jederzeit wieder umkehren zu können, wenn etwas nicht gut laufen sollte, tat mir persönlich sehr gut. Und dank der Nebensaison war es wirklich nicht schwierig auch kurzfristig eine passende Unterkunft zu finden.
Apropos Unterkunft – wie habt ihr gewohnt?
Als Unterkünfte dienten uns meistens Ferienwohnungen. Wir blieben immer eine Woche an einem Ort und sind dann weiter zum nächsten Stopp gefahren, was sich als spitzenmäßige Entschleunigung von Rundreisen herausstellte. Im Vergleich zu mancher Nacht im Mobilheim, in einer Apartmentanlage oder im Hotelzimmer, war die Ferienwohnung wohl die charmanteste und französischste Art zu wohnen. Mit der Buchung über Gîte de France haben wir sehr gute und nette Erfahrungen gemacht.
Konntet ihr die Reise genießen?
Und wie! Angefangen im träumerischem Elsass (Woche 1), über die atemberaubenden französischen Alpen (Woche 2), bis hin zur türkisblauen Côte d’Azur (Woche 3) haben wir richtig tolle Orte gesehen und viele schöne Unternehmungen gemacht.
Nach einer weiteren Woche in der Provence (Woche 4) hatte es sich aber allmählich ausgeurlaubt. Vollgetankt mit Sonne und Kultur bis über beide Ohren, sehnte ich mich nach ein bisschen Alltag. Aber vor allen Dingen sehnte ich mich nach dem Laufgitter, das bei uns im Wohnzimmer stand. Und nach dem Buggyaufsatz mit Anschnallgurten.
Das klingt, als wäre die Reise mit Baby ganz schön anstrengend gewesen?
Ich glaube, der Alltag mit Baby ist immer irgendwie anstrengend – ganz egal, ob zu Hause oder auf Reisen. Allerdings hatten wir vor unserer Abfahrt tatsächlich nicht alles bedacht: Unser Babymädchen machte unterwegs nämlich solche Entwicklungssprünge, dass wir sie im Kinderwagen nur noch provisorisch angegurtet durch die provenzalischen Altstädte schieben konnten. Sie wäre sonst einfach herausgeklettert! Überhaupt zog sie sich plötzlich an allen Dingen hoch und fiel auch gerne schwungvoll wieder um, so dass wir sie keine Sekunde mehr aus den Augen lassen konnten. Puh, das war wirklich anstrengend! Es ist kaum zu glauben, dass dieses kleine muntere Mädchen in der ersten Urlaubswoche noch selig und ruhig im Kinderwagen gelegen hatte…
Würdest du nächstes Mal etwas anders machen?
Leider lässt sich ja nicht immer vorhersehen, wann das Baby die nächsten Entwicklungssprünge meistert und was dafür an Reisegepäck nötig sein wird. Aber ich würde auf jeden Fall genauer überlegen, ob ich den Kinderwagen oder vielleicht besser den Buggy einpacke.
Wie endete eure Frankreichreise?
In der 5. Woche haben wir unsere Rückreise angetreten, in der wir auch mal zwei Tage hintereinander gefahren sind, um ein bisschen Strecke zu schaffen. Bevor wir aber die letzte Etappe bis in den Norden zurücklegen wollten, machten wir noch einen Stopp in Paris (Woche 5). Natürlich inklusive Stoffe kaufen am Montmartre (was ziemlich beeindruckend ist, aber in Deutschland mittlerweile ebenso viel Spaß machen kann) und einem kleinen, aber wunderschönen Picknick am Fuße des Eiffelturms. Das war einfach der perfekte Abschluss unserer Frankreichrundreise.
Zusammenfassend: Braucht man nun also Mut für eine Reise mit Baby?
Nein, Mut sollte dafür eigentlich nicht nötig sein. Wenn du das erste Mal mit deinem Baby in den Urlaub fährst, solltest du dich nicht überwinden müssen, sondern wirklich sicher fühlen, in dem was du tust. Ich finde, viel wichtiger als Mut ist die Freude am Reisen! Und ein großer Kofferraum. 🙂 Der Rest lässt sich mit etwas Kreativität und Flexibilität (und etwas Humor) schon irgendwie hinbiegen. Natürlich ist ein Urlaub mit Baby nicht wie früher, als man noch die traute Zweisamkeit genießen konnte. Aber selbst wenn du nach einer Woche wieder umkehren musst, so war dies doch wenigstens ein kleines, lohnenswertes Abenteuer abseits des Alltags.
Sind deine Koffer schon gepackt? Wohin willst du mit deinem Baby verreisen?
Ich freue mich über deinen Kommentar, eigene Reiseerfahrungen oder Anregungen!
Verlinkt: Nähfrosch Urlaubslinkparty