Heute zeige ich euch, mit welchen kleinen Tricks ihr aus einer ganz normalen Strampelhose eine Hasenlatzhose nähen könnt! Dafür braucht ihr gar nicht viel, ein kleines bisschen Näherfahrung, etwas Kreativität und genug Mut, um vom Bekannten abzuweichen.
Ich erkläre euch meine Hasenlatzhose am Beispiel des Freebooks Mikey 2.0, das ihr auf dem Blog von Lin-Kim herunterladen könnt. Es handelt sich um ein Schnittmuster für einen Babystrampler in den Größen 56-92 und beinhaltet eine super Fotoanleitung – vielen Dank an Dini, dass sie uns ihren tollen Schnitt mit Anleitung kostenlos zur Verfügung stellt! Meine Hasen-Nähidee lässt sich aber auch auf andere Schnittmuster für Latzhosen übertragen und ich will euch mit diesem Beitrag auch dazu ermutigen, bereits bekannte Schnittmuster nach euren eigenen Ideen und Wünschen abzuändern.
Mit drei einfachen Änderungen zur Hasenlatzhose
An der Mikey-Babyhose habe ich drei Änderungen vorgenommen:
1. Zwei Kellerfalten vorne und hinten – weil ich schon so lange nach einem kostenlosen Schnittmuster für eine Latzhose mit Kellerfalten gesucht habe, aber nirgends fündig wurde.
2. Weitere Arm- und Halsausschnitte – weil es sich so viel besser robben und krabbeln lässt, außerdem kriege ich das Baby so leichter in die Latzhose rein… (vor allem, weil ich recht festen, nicht dehnbaren Jeansstoff verwendet habe.)
3. Ein Hasenlatz mit Ohrenträgern – weil ich mich einfach nicht mehr bremsen konnte, noch weitere Ideen einzubauen! 🙂
Auf den nachfolgenden Fotos könnt ihr sehen, wie ich den Schnitt in Größe 74 (blau) nach meinen Ideen angepasst habe (rot).
Kellerfalten einbauen
Um Kellerfalten einzubauen, muss das Körperteil um die Größe der Kellerfalten verbreitert werden. Dabei ist es wichtig, dass die äußere Beinnaht gleich lang bleibt, damit alle Schnittteile nach wie vor aneinander passen. Beim Stecken der Kellerfalten musst du ganz genau nachmessen. Mir hat es geholfen, die Falten zusätzlich mit Wonder-Tape (z.B. von Snaply) zu fixieren und festzunähen, bevor ich weitergearbeitet habe.
Änderung der Arm- und Halsausschnitte
Die Armausschnitte habe ich 6 cm vergrößert. Den Halsausschnitt habe ich vergrößert, indem ich mich an kleineren Schnitten orientiert und die Schnittlinien ineinander überlaufen lassen habe.
Hasenlatz mit Ohrenträgern
Auch für den Hasenlatz habe ich das Schnittmuster in der Form geändert. Die Ohrenträger wurden separat zugeschnitten und genäht. Sie werden erst in einem der letzten Schritte, beim Festnähen des Innenbelegs in das Oberteil, mit dem Hasenlatz verbunden.
Hasengesicht applizieren
Nach dem Zuschneiden der einzelnen Teile muss das Hasengesicht auf den Latz genäht werden. Erst wenn das Hasengesicht komplett fertig auf das vordere Oberteil genäht wurde, geht’s weiter und das Oberteil wird mit den anderen Schnittteilen vernäht.
Das Nähen und Applizieren des Hasengesichts hat mich einiges an Übung gekostet. Es war das erste Mal, dass ich mich an eine Applikation getraut habe und ich musste erst einmal viele verschiedenen Stiche und Einstellungen an meiner Nähmaschine ausprobieren und fleißig üben, bis etwas halbwegs Ansehnliches dabei herauskam. (Eine super Anleitung für Applikationen findest du übrigens bei Farbenmix!)
Die Augen bestehen aus rosafarbenen Kam-Snaps. Die schwarzen Pupillen habe ich mit einem Permanentmarker und mithilfe von Lochverstärkern aufgemalt, die ich anschließend wieder abgezogen habe. So werden die Pupillen perfekt kreisrund! Nur leider verschwinden die aufgemalten Punkte viel zu schnell wieder von der glatten Plastikoberfläche….man könnte auch sagen, sie robben sich weg! Vielleicht hilft es, sie mit etwas Folie oder Tesafilm zu fixieren.
Meinem kleinen Häschen gefällt die Hasenlatzhose ganz gut – und euch?