Ich liebe es zu malen! Deshalb habe ich auch schon früh mit meiner kleinen Tochter gemalt, gekritzelt, gekleckst und geklebt. Es ist richtig schön mit anzusehen, wie sie sich mit ihren 2 Jahren für die verschiedenen Farben begeistert. Wie sie ganz zaghaft die Farben entdeckt oder ausgelassen damit matscht und schmiert. Bei Instagram lasse ich euch gerne in meinen Stories an unseren Malaktionen teilhaben. Dort kam auch immer wieder die Frage auf, welche Materialien ich empfehlen kann. So entstand die Idee zu diesem Beitrag: Ich zeige dir, welche Farben, Pinsel und Papiere für Kinder besonders empfehlenswert sind. Dazu gibt es jede Menge Tipps für das Malen mit Kleinkindern. Also schnell den Malkittel überziehen und los geht’s!
Malen mit Kleinkindern – ein sinnliches Erlebnis!
Kleine Kinder malen um des Malens Willen. Es geht nicht um ein hübsches Ergebnis, sondern um das Erlebnis, um die sinnliche Erfahrung, die sie während des Malens sammeln. Wenn Kinder die leuchtenden Farben sehen, sie an den Fingern spüren, über den glatten Teller und das trockene Papier wischen, dann sind sie voll und ganz mit dem Erleben beschäftigt. Ob am Ende etwas Ansehnliches auf dem Papier entsteht, ist dabei völlig nebensächlich. Es kann Kindern absolut genügen, mit den Fingern auf dem Farbteller zu matschen oder die Farben auf Händen und Armen zu verstreichen. Nach ein paar Minuten heißt es dann plötzlich „Fertig!“, auch wenn das Papier noch leer sein sollte.
Malen mit Kleinkindern – ein schlammfarbenes Ergebnis?
Meistens sind es wir Erwachsenen, die dann das Kind dazu animieren, doch auch etwas auf das Papier zu malen. Am besten möglichst papierfüllend („Da in der Ecke ist noch Platz!“) und mit harmonischen Farben („Nimm doch noch ein bisschen mehr Gelb!“). Erwachsene übersehen schnell den Sinn, der sich für kleine Kinder im Erlebnis des Malens verbirgt. Uns Großen geht es viel mehr um ein schönes Ergebnis. Darum, dass auch mal ein Bild entsteht, dass wir aufheben, aufhängen oder verschenken können.
Ich gehöre auch zu dieser Sorte Erwachsene, das ist kein Geheimnis. Mir ist es wichtig, dass ab und zu ein kleines, besonderes Kunstwerk entsteht. Und ich finde das auch völlig in Ordnung! Denn schließlich soll uns Erwachsenen das Malen mit Kindern auch Spaß machen. Sonst würden wir dieses recht aufwände (Putz-)Erlebnis vermutlich gar nicht mehr anbieten.
Die richtige Balance zwischen Erlebnis und Ergebnis
Wenn du dir bewusst darüber bist, dass kleinen Kindern das Erlebnis wichtiger ist als das Ergebnis, hast du schon viel gewonnen. Denn dann fällt es leichter, die lieben Kleinen einfach mal schmieren und matschen zu lassen und ein weiteres schlammfarbenes Papier zu den anderen zu legen. Oder ja, auch einfach mal wegzuschmeißen. Denn das Ergebnis ist nicht immer so wichtig, wie wir denken. Mache dir bewusst, dass auch du ein schönes Erlebnis mit deinem Kind hast, wenn ihr gemeinsam malt und schmiert. Mach doch einfach mal mit ganzem Herzen und beiden Händen mit!
Die Herausforderung liegt darin, die richtige Balance zwischen dem Erlebnis und Ergebnis zu finden. Wenn du Lust hast, etwas Neues auszuprobieren, biete es deinem Kind ruhig immer wieder an oder mache es auf einem eigenen Blatt vor. Wie immer gilt, ohne Druck und Zwang an die Sache heranzugehen, damit alle Beteiligten Freude am Malen haben.
Vier Ideen für das Malen mit Kleinkindern
Hier kommen vier Ideen, mit denen du etwas Abwechslung in die kleinen Kunstwerke bringen kannst:
Mit Händen oder Füßen drucken
Hand- und Fußabdrücke sind eine schöne Erinnerung und machen sich auf jedem kleinen Kunstwerk gut. Wer mag, kann aus den Abdrücken mit etwas Fantasie Tiere, Blumen oder andere lustige Dinge malen und daraus z.B. eine Karte, ein Lesezeichen oder einen Kalender basteln. Noch mehr Ideen findest du auf meiner Pinnwand „Hand- und Fußabdrücke„.
Auf die Farbauswahl achten
Einen Schriftzug oder ein Bild mit Masking Fluid auftragen
Vielleicht kennst du dieses Mittel auch unter dem Namen Rubbelkrepp (Kauftipp siehe unten). Die Flüssigkeit legt sich als farbundurchlässige Schicht auf das weiße Papier. Nachdem es bunt bemalt wurde, kannst du das Masking Fluid einfach wegrubbeln und die vorher aufgemalte Schrift kommt Weiß zum Vorschein. Ein toller Effekt! (Als Alternative kannst du auch Washi-Tape oder Klebebuchstaben nehmen, die du später wieder abziehst.)
Besondere Untergründe bemalen
Wenn dein Kind auf einer Leinwand oder einer hochwertigen Malpappe malt, wirkt es gleich ganz anders (Kauftipp siehe unten). Die Qualität ist viel besser, denn während sich Papier aufgrund der nassen Farbe häufig wellt, sind diese professionelleren Untergründe bestens geeignet und behalten ihre Form. Als Ergebnis hast du ein tolles Geschenk oder einen Hingucker zum Aufhängen, wie z.B. dieses Füßchen-Schmetterling.
Eine gute Vorbereitung ist das A und O
Wir haben im Wohnzimmer eine ganze Schublade gefüllt mit Malkram. Immer, wenn meine Tochter malen möchte (was mitunter täglich sein kann), hole ich dort alles heraus, was wir brauchen:
- eine Plastiktischdecke (je glatter, desto einfacher zu reinigen)
- einen Kindermalkittel
- ein altes Hemd für mich
- einen weißen Keramikteller (für die Farben)
- einen großen Malblock in A3
- Fingermalfarben
- (eventuell Pinsel)
- eine Tücherbox
Außerdem darf nicht fehlen:
- ein feuchter Waschlappen
- eine Schüssel mit warmen Wasser
Eine gute Grundausstattung zum Malen bekommst du bei Ikea. Dort gibt es praktische Kindermalkittel, günstige Keramikteller, wirklich empfehlenswerte Kinderpinsel und auch eine praktische Malpapierrolle (die ist allerdings eher für Buntstifte geeignet). Für hochwertige Farben und Papiere habe ich aber noch ein paar andere Tipps und Empfehlungen für dich!
Farben, Pinsel und Papiere – empfehlenswerte Materialien für das Malen mit Kleinkindern
Farben, Pinsel und Papiere kaufe ich am liebsten im Künstlerfachmarkt und Onlineshop Gerstaecker (Werbung). Und zwar nicht nur für meine eigenen kreativen Projekte, auch für meine Tochter und meinen Beruf als Grundschullehrerin. Denn nichts verdirbt die Lust am Malen mehr als Farben, die nicht richtig decken, Pinsel, die ständig haaren oder Papier, das sich wellt, auflöst oder sogar reißt. Gerstaecker hat eine riesengroße Auswahl an Künstlerbedarf auch für den pädagogischen Bereich und vor allem bei den Eigenmarken ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis.
Farben für Kleinkinder
Das Malen mit FINGERMALFARBE ist für Kinder ab 2 Jahren geeignet. Wer mag kann es natürlich auch eher ausprobieren. Wichtig ist aber, dass dein Kind den „Ich steck mir alles in den Mund“-Reflex abgelegt hat. Fingerfarbe ist im Vergleich zu anderen Farben sehr zähflüssig, damit sie sich mit den Fingern gut auf dem Papier verteilen lässt und nicht sofort aufgesogen wird. Sie sollte nach der DIN EN 71-7 geprüft sein, Bitterstoffe (gegen das Verschlucken) enthalten und auswaschbar sein.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit den MUCKI Fingerfarben von Kreul gemacht, die es in kleinen 150ml-Töpfen zu kaufen gibt. Ein besonderer Hingucker sind die Funkel-Fingerfarben, die auch nach dem Trocknen richtig toll glitzern und glänzen! Auf jeden Fall eine wundervolle Abwechslung unter den farbenfrohen Kunstwerken.
Wer etwas mehr braucht, dem empfehle ich die Gerstaecker Fingermalfarben, die es in 750ml-Flaschen zu kaufen gibt und ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis haben.
Wenn die Kinder etwas älter sind und anfangen mit dem Pinsel zu malen, eignet sich GOUACHEFARBE am besten. Diese Farbe ist farbkräftig, wasserverdünnbar und lässt sich sehr fein auf dem Papier vermalen. Es gibt sie sowohl für Kinder und Erwachsene in den unterschiedlichsten Qualitäten.
Für das Malen mit Kleinkinder empfehle ich die Gerstaecker Junior Gouache, weil sie nach DIN EN 71-3 geprüft ist, mit Bitterstoffen versetzt und auswaschbar ist. Sie haben wirklich eine tolle Farbkraft!
Für Grundschulkinder schwöre ich auf die Gerstaecker Schultempera, weil diese Farben ebenfalls sehr farbkräftig sind und sich klasse mischen und vermalen lassen.
Papier und Malgründe für Kinder
MALPAPIER für Fingerfarben und Gouachefarben sollte etwas dicker sein (mind. 160g/qm) und eine saugfähige Oberfläche haben, damit es die feuchten Farben aufnehmen kann und sich nicht all zu stark wellt. Der Universalblock N° 5 ist eine gute Wahl. Auch für kleine Kinder würde ich immer die Größe A3 wählen – Farben brauchen Platz! 🙂
Der Aquarellblock N°3 ist noch kräftiger (200g/qm) und saugstärker. Ich habe ihn noch nicht ausprobiert, könnte mir aber vorstellen, dass er sich ebenfalls gut eignet – auch für das spätere Malen mit dem Deckfarbkasten.
Als besondere Alternativen zum Malpapier empfehle ich Keilrahmen und Malpappen. Sie machen aus einem Kinderbild ein richtiges Kunstwerk und sind auch immer eine tolle Geschenkidee.
Pinsel für Kinder
Ich biete meiner 2-jährigen Tochter gerne auch Pinsel zum Malen an. Der Reiz mit den Händen in die Farbe zu fassen und zu schmieren überwiegt aber noch, so dass Finger, Hände und Pinsel oft abwechselnd zum Einsatz kommen.
Pinsel für Kleinkinder sollten einen kurzen Griff haben und eine relativ breite Pinselspitze, um das Malen zu erleichtern. Der Manolino von Da Vinci ist wohl der hochwertigste Pinsel für Kleinkinder, der auch im Bereich der Therapie genutzt wird. Eine Alternative bietet die Serie Da Vinci Primo. Ich kann aber auch das Pinselset Måla von Ikea sehr empfehlen und bin mit diesem äußerst zufrieden.
Masking Fluid
Jetzt etwas für die Erwachsenen! Ich habe bisher sehr gute Erfahrungen mit dem Masking Fluid von Schmincke gemacht (die Idee dazu habe ich oben erklärt). Das Fluid gibt es als Maskierstift zum direkten Auftragen und als Maskierflüssigkeit (Rubbelkrepp) im Gläschen zu kaufen. Wichtig: Unbedingt die eingefärbte Variante kaufen, wenn du auf weißem Papier arbeitest! Geeignete Pinsel zum Auftragen findest du hier.
Hui, waren das viele, bunte Infos!
Ich hoffe, dir gefällt mein kleiner Rundumschlag in Sachen Malen mit Kleinkindern und dass du und dein Kind in Zukunft ganz viel Freude dabei haben werdet!
Farbenfrohe Grüße,
Isabel
Dieser Beitrag wurde durch die freundliche Kooperation mit GERSTAECKER unterstützt – meinem Lieblingsshop für Künstlerbedarf, in dem ich seit Jahren alles finde, was mein kreatives Künstlerherz begehrt.